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Das Buch ist Lichtjahre davon entfernt, im Urschleim der Menschheit zu gründeln. Bekennende Chauvinisten, Fassbomben, revolutionäre Unruhen, Eifersucht und Schandtaten der Inquisition werden nur gestreift. Stattdessen irren Anti-Helden durch den Wahnsinn des Alltags. Von den Fehlfunktionen der Maschine Gesellschaft, die unaufhörlich Schmerz, Tod, Korruption, Verzweiflung und Illusionen produziert, wird das Beste gesammelt. Es gibt Obszönitäten, abschweifende Beobachtungen und Vorstöße in den moralischen Kern der Gesellschaft. Das Geflecht aus Lebensläufen und Katastrophen ist phantastisch, manchmal wüst, manchmal wahr, unter Umständen unwahr.

Die 25 Skizzen kommen ohne Seelenforschung aus. Leserinnen, die komplexe Plots, glühende Dialoge oder tragische Liebe erwarten, bleiben im luftleeren Raum hängen. Außer dass langatmige Plaudereien um flache Pointen tänzeln, passiert nicht viel. Trotzdem entsteht köstliches Lesevergnügen. 
 
Die Konzentration auf das Absonderliche Iiefert nicht die geringste Geborgenheit. Die Komfortzone wird verlassen. Die Realität ist noch viel schlimmer. Es geht um Böses, lakonisch und spröde geschildert. Da ist viel Einverständnis mit Katastrophen. Japanische Seidenhühner, Flughundfilets, Wombats, Tapirschinken und Löwenzahnwein tauchen auf – trotzdem sind einige Abschnitte geeignet, zu bedrücken, Herzklopfen auszulösen und schwindelig zu machen.
Verlagtredition
ISBNISBN 978-3-347-09314-0 (Paperback) € 14,90
ISBN 978-3-347-09315-7 (Hardcover) € 19,90
ISBN 978-3-347-09316-4
(e-Book) € 3,99